Internationaler Marathon in Amsterdam: Medaillen für Sirko Jessen und Marit Behrens
Zum 51. Waterland Marathon in Amsterdam hatten sich 116 Teilnehmer aus zwölf Nationen (Norwegen, Spanien, Frankreich, Belgien, Italien, Portugal, Dänemark, Tschechien, Schweden, Groß-Britannien, Deutschland, Niederlande) angemeldet. Diese traditionsreiche Veranstaltung hat bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren und ist im Frühjahr für alle Marathonis immer das erste Kräftemessen auf internationalem Niveau. Die idyllische Rundkurs-Strecke, die durch die Umgebung von Amsterdam führt, beträgt 24 Kilometer.
Nach zehn Kilometern muss bei der Schleuse in Monnickendam ein erstes Mal umgetragen werden. Ganz speziell ist bei diesem Rennen aber die zweite Portage kurz vor Ilpendam, bei der alle Teilnehmer mit Schwung vom Kanal auf die Schilfböschung fahren müssen, um anschließend über eine Wiese zu rennen und in einen schmalen Graben wieder einzusetzen. Üblich beim Marathon sind Steg- oder Strandportagen im flachen Wasser. Hier aber fällt die Uferkante des Kanals sofort senkrecht ab. Fährt man mit zu wenig Schwung aufs Ufer, kentert man zwangsläufig beim Aussteigen, weil die Füße keinen Halt finden. Zahlreiche Teilnehmer ereilte dieses Schicksal. Die Bremer waren jedoch alle gut vorbereitet und meisterten diese Herausforderung. Natürlich sorgten auch die Massenstarts mit den großen Teilnehmerfeldern für viel "Kabbelwasser" und zusätzliche Action.
Zuerst startete um 13 Uhr Marit Behrens (Altersklasse ü16) gemeinsam mit der Damen Leistungsklasse und den Masters, also insgesamt 32 Booten. Marit kam nach 2:12:29.7 Stunden hinter der Dänin Karen Stoubaek Andersen (amtierende Vize-Europameisterin im Shorttrack der Juniorinnen) und vor der Italienerin Clara Anna Margareta Fugazza ins Ziel und konnte sich über ihren zweiten Platz sehr freuen.
Nur zehn Minuten später erfolgte der zweite Massenstart für die 21 jüngeren Teilnehmer (u16), die mit 14 Kilometern etwas mehr als die halbe Runde bewältigen mussten. Sirko Jessen gewann sein Rennen souverän in der Zeit von 1:24:17.4 Stunden mit 40 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Léo Calvez aus Brest (Frankreich). Dritter wurde Frederic Horch aus Cottbus. Bei den Juniorinnen konnte Lara Lindemann bei ihrem ersten Amsterdam Marathon auf Anhieb auf den vierten Platz fahren.
Um 13:20 Uhr schließlich wurde das mit 50 Booten größte und schnellste Feld der Herren Leistungsklasse und der Junioren (ü16) gestartet. Mit dabei Marcel Paufler, der sich nach einem guten Start gleich vorne positionieren konnte und während der ersten Kilometer sogar Führungsarbeit leistete. Dann setzte sich jedoch eine Vierergruppe um den EM-Bronzemedaillengewinner James Russell ab und Marcel war gezwungen, den Großteil des Rennens ohne kräftesparendes "Wellefahren" absolvieren zu müssen, immer die nächste Verfolgergruppe im Nacken. So kam es nach 1:44:07.9 Stunden zu einem spannenden Zielsprint mit dem Franzosen Aimar Amundarain (Brest), den Marcel aber für sich entscheiden konnte und damit Vierter wurde. Vorjahressieger James Russell konnte seinen Erfolg wiederholen, Silber gewann Syver Borge Saksvik aus Norwegen vor William Stroud (Groß-Britannien).
Fazit: Die Teilnahme am Waterland-Marathon hat sich wieder einmal gelohnt: Die abwechslungsreiche Strecke, herausfordernde Portagen und große Startfelder, die es so in Deutschland nicht gibt, sowie eine tolle Atmosphäre! Genau das Richtige, um internationale Wettkampferfahrungen zu sammeln, dieses Mal bei sogar schon fast sommerlichen Temperaturen.
Ein herzliches Dankeschön auch an das neue Orga-Team, das für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hat.