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Presseartikel: „Marcel Paufler erneut für die Kanumarathon-EM qualifiziert“

Der 30-Jährige startet in Rheine im Kajak-Einer mit dem Sieg über 19,3 Kilometer erfolgreich in die neue Saison

VON JÖRG NIEMEYER, Weserkurier Hauptteil Sport 08.04.2025

Bremen. Marcel Paufler ist weiterhin das Aushängeschild des Vereins Störtebeker Bremer Paddelsport und im Kanumarathon die verlässliche Größe des Deutschen Kanu-Verbands. Der mittlerweile 30-Jährige bestätigte beim Saisonauftakt auf der Ems in Rheine seine Zugehörigkeit zur nationalen Spitze und qualifizierte sich mit seinem Sieg über die verkürzte Marathon-Distanz von "nur" 19,3 Kilometern souverän für die Europameisterschaft im Kajak-Einer vom 4.  bis 8. Juni im portugiesischen Ponte de Lima.

"Obwohl nur wenige Teilnehmer am Start waren, war das Rennen definitiv nicht langweilig", sagte Paufler nach seinem Erfolg. Nach 1:23:41,42 Stunden lag der Bremer im Ziel 19,88 Sekunden vor dem Niederländer Milan Dekker, den Paufler nach der letzten Portage des Bootes - insgesamt gab es drei dieser Abschnitte, an denen die Aktiven ihre Kajaks laufend an Land tragen müssen - auf den letzten 500 Metern noch distanzieren konnte.

Sieben Aktive des Vereins Störtebeker Bremer Paddelsport waren in Rheine aufs Wasser gegangen. Nicht dabei: Marcel Pauflers Bruder Sven, der nach dem erneuten Aufbrechen seiner Verletzung (Blockade im Rücken) vor vier Monaten noch nicht wieder so fit ist, um im Einer oder, mit seinem Bruder gemeinsam, im Kajak-Zwier zu starten. Beide hoffen, dass der 27-Jährige Anfang Mai bei der EM-Qualifikation der Zweier in Cottbus wieder dabei sein kann.

Marcel Paufler (links) hat auf der Ems in Rheine mit der EM-Qualifikation sein erstes Saisonziel bereits erreicht. FOTO: MARTINA PAUFLER

Während bei Sven Paufler die internationalen Ambitionen für die Saison 2025 verletzungsbedingt einen Dämpfer erhielten, erschweren bei Hjördis Sommer (international U23 und national Frauen-Leistungsklasse) und Marit Behrens (Juniorinnen) berufliche Verpflichtungen die Fortsetzung ihrer bislang so erfolgreichen Karrieren. Die 19-jährige Hjördis Sommer kann aufgrund ihrer dreijährigen Ausbildung im Rettungsdienst derzeit nicht so trainieren, um international mitzuhalten. Die 17-jährige Marit Behrens steht kurz vor ihrem Abitur und musste ihr Trainingspensum daher ebenfalls einschränken.

Beide Frauen traten zwar in Rheine an, konnten aber nicht an ihr Leistungsvermögen aus den Vorjahren anknüpfen. Somit gilt also auch in Bremen die deutschlandweit zu beobachtende Tendenz, die möglicherweise auch in Rheine dafür sorgte, dass die einzelnen Wettkampfklassen eher dünn besetzt waren. In der Männer-Leistungsklasse starteten außer Marcel Paufler nur vier Nierderländer und drei weitere Deutsche, von denen Sebastian Spree als Gesamtfünfter mehr als sieben MInuten langsamer als der Bremer war. Hjördis Sommer und Marit Behrens hatten wegen ihres Trainingsrückstands diesmal keine Chance, ihren langjährigen Dauerkonkurrentinnen Paroli zu bieten.

Dennoch gab es für die Bremer Delegation auch sehr erfreuliche Ergebnissee - allen voran im Kajak-Einer in der weiblichen Jugend: Lara Marie Lindemann gewann das Rennen über 10,3 Kilometer mit zwei Portagen in 58:39,22 Minuten klar vor Hannah Hartschen (59:44,47) vom Kanu-Club Friedrichsfeld. Über die gleiche Distanz überzeugte auch Sirko Jessen im Kajak-Einer mit seinem dritten Platz unter sieben Startern. Der Bremer, wie Hannah Hartschen Jahrgang 2009, kam nach 53:43,85 Minuten knapp zwei Minuten hinter dem Sieger ins Ziel. Sirko Jessen ging im Kajak-Zweier der Junioren zudem mit Tjalve Sommer (Jahrgang 2007) an den Start, der einen Tag später sein Einer-Rennen verletztungsbedingt nicht beenden konnte.

Erfolgreich verlief für Markucs Wenzel (Jahrgang 1971) das Rennen der Masters A bis F über 19,3 Kilometer: Er wurde nach 1:44:38,50 Stunden Sechster der gemeinsamen Wertung und Erster in der Klasse der Masters C. Am kommende Sonnabend steht für die Bremer der nächste internationale Wettkampf an: Dann starten Marcel Paufler, Marit Behrens, Lara Lindemann und Sirko Jessen beim Amsterdam Waterland Marathon.