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Marit Behrens und Marcel Paufler sind Deutsche Meister im Kanumarathon

Am Himmelfahrtswochenende wurden  die Deutschen Kanu-Marathon-Meisterschaften über die klassische (lange) Distanz erstmalig in Cottbus auf der Spree ausgetragen. Zu dieser offenen Deutschen Meisterschaft & den German Masters waren Teilnehmer aus über 60 Vereinen aus ganz Deutschland, Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien angereist, so dass viele Rennen auch international hochkarätig mit Nationalmannschaftsfahrern besetzt waren, die sich hier ebenfalls für internationale Einsätze qualifizieren wollten. Die Rundenlänge auf der insgesamt sehr flachen Spree betrug 3,4 Kilometer, die Schlussrunde hatte eine Länge von 1,2 Kilometern. Auch für die Para-Kanuten in der Offenen Klasse (Herren 10,2km, Damen 6,8km) war dieses eine Premiere.

 

Nachdem am Freitag bereits Rahmenrennen über die Kurzdistanz (Shorttrack 3,6km) ausgetragen wurden, starteten am Samstag  die beiden Bremerinnen Marit Behrens und Sina Mertens im Kajakeiner der Juniorinnen über 18,2km (5 Runden, 4 Portagen, 1 Schlussrunde). Marit ging äußerst fokussiert an den Start, fuhr taktisch klug und überquerrte  nach 1:45:30 Stunden im Schlusssprint mit einer Sekunde Vorsprung vor Pauline Teichelmann (Cottbus) als Gesamtzweite des Rennens die Ziellinie. Schneller war nur die Dänin Karen Staubaek Andersen. Das bedeutete den Deutschen Meistertitel für Marit! Whow, was für ein spannendes Rennen! Für Sina Mertens war es ihr erster Marathon überhaupt und sie erreichte auf Anhieb als viertschnellste deutsche Juniorin das Ziel, ein hervorragendes Ergebnis.

 

Im Kajakeiner der Jugend waren 14,8km zu fahren (4 Runden, 3 Portagen, 1 Schlussrunde). Sirko Jessen belegte hier einen hervorragenden vierten Platz in der Zeit von 1:24:47 Stunden hinter den Fahrern aus Cottbus, Dresden und Raunheim Henriette Wicke fuhr ebenfalls ein beherztes Rennen und gewann in dieser Altersklasse sogar die Silbermedaille (1:33:49 Stunden) hinter Lucie-Marie Horch (Cottbus).

 

Hjördis Sommer startet in dieser Saison national erstmalig in der Damen Leistungsklasse. Hier mussten  21,6 Kilometer (6 Runden, 5 Portagen, 1 Schlussrunde) absolviert werden. Die ersten vier Plätze gingen dabei komplett an die starken Fahrerinnen aus Dänemark, die alle unter zwei Stunden blieben, die aber auch international weit vorne im Kampf um die Platzierungen mitmischen. Hjördis kam hinter ihrer ein Jahr älteren Dauerkonkurrentin Carline Fink (Hamm, 2:00:03) als zweitschnellste Deutsche auf Rang sechs ins Ziel (2:01:01) und wurde damit deutsche Vizemeisterin. Mit diesem Resultat war sie letztendlich sehr zufrieden, zumal sie unterwegs mit Materialproblemen zu kämpfen hatte und eigentlich froh war, das Rennen überhaupt noch regulär beenden zu können.

 

Das Rennen der  Herren Leistungsklasse war mit zwanzig Booten das größte und entsprechend eng war es an der Startlinine. Marcel Paufler startete unglücklich aus der zweiten Reihe und musste eine kräftezehrende Aufholjagd hinlegen, bevor er die Verfolgergruppe mit dänischen Nationalmannschaftsfahrern, Andreas Heilinger und Max Hoff (beide Raunheim) wieder eingeholt hatte. Nach 25 Kilometern gewann unangefochten Philip Knudsen (DK) mit einer Minute Vorsprung deutlich vor Valdemar Jorgensen (DK). Dritter des Rennens mit nur noch sechs Sekunden Rückstand wurde im Schlusssprint Marcel (1:52:47) vor dem Dänen Johan Vedel (DK, 1:52:48) und Andreas Heilinger (1:52:49), damit war Marcel erneut schnellster deutscher Fahrer und konnte seinen Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich verteidigen!

Am Sonntag standen die Rennen der Kajakzweier im Fokus: Eine zusätzliche Herausforderung war die enge obere Wende, die ohne Stoppschläge im Kajakzweier nicht zu bewältigen war. Bei den Damen belegten Hjördis Sommer/Caroline Fink den vierten Platz, waren damit zweitschnellstes deutsches Boot hinter Liv-Grete Liwowski (Friedrichsfeld) und Lina Felban (Leipzig). Gold und Silber gingen hier erneut an die starken dänischen Fahrerinnen.  Bei den Juniorinnen fuhren  Marit Behrens und Henriette Wicke (Jugend) ebenfalls als Viertschnellste ins Ziel, was in der nationalen Wertung Platz drei für das junge Team bedeutete. Bei den Herren waren nur fünf Boote am Start, diese waren aber allesamt hochkarätig. Hier gewannen die Favoriten Philip Knudsen/Soren Maretti (DK) vor Andreas Heilinger/Max Hoff. Bronze ging an Sven Paufler/Marcel Paufler vor dem zweiten dänischen Boot sowie der polnischen Mannschaft, die Rang fünf belegte.

 

Fazit: Aus Bremer Sicht eine gelungene Deutsche Meisterschaft mit Ergebnissen, die sich wirklich sehen lassen können, freute sich Trainer Karl Paufler: Zwei deutsche Meistertitel, 4x Silber, 1x Bronze und 2x den vierten Platz! Herzlichen Glückwunsch an alle Athleten! Als nächste Herausforderung steht nun nach dieser gelungenen Qualifikation für Hjördis, Marit, Sven und Marcel der Marathon-Weltcup in Brandenburg an, bei dem es um die Qualifikation für EM und evtl. sogar für die WM geht.  Abschließend noch ein riesiges Dankeschön an das ganze Organisationsteam vom SV Lok Raw Cottbus, ihr habt hervorragende Arbeit geleistet und für den reibungslosen Ablauf einer tollen deutschen Meisterschaft gesorgt. Es wäre schön, wenn sich hier ein neuer Austragungsort etabliert.

Bei den German Masters belegte der für Bremen startende Klaus Gieres in der Altersklasse C über 18,2 Kilometer den zweiten Platz (1:32:17) hinter Steffen Burkhardt (Preetz). Im Mixed-Rennen gewann er zusammen mit der ebenfalls für Bremen startenden Sarah Jung vor der Mannschaft aus Rathenow  und Tschechien das Rennen auf dieser Distanz.