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Presseartikel: “Brüderpaar Paufler zurück in der Weltspitze”

Bremer Kanuten holen bei Marathon-WM in Kroatien zwei Quotenplätze für den Verband

VON FRANK BÜTER – 01. Oktober 2024 – WESER-KURIER (Sport)

Bremen. Die Weltmeisterschaft im Kanu-Marathon im kroatischen Metkovic wurde aus Bremer Sicht zum erhofften Saisonhöhepunkt. Mit Marit Behrens (Juniorinnen), Hjördis Sommer (Leistungsklasse) sowie Sven und Marcel Paufler (Leistungsklasse) waren vom Verein Störtebeker Bremer Paddelsport gleich vier Sportler und damit so viele wie nie zuvor als Teil der deutschen Nationalmannschaft zu den viertägigen Titelkämpfen gereist. Das Bremer Quartett, das sich bei diversen Wettkämpfen im Frühjahr, beim Weltcup beziehungsweise bei der Europameisterschaft im polnischen Posen für diese WM qualifiziert hatte, überzeugte dabei nicht nur mit guten Leistungen, es sicherte dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) auch zwei Quotenplätze für die World Games 2025 für Deutschland.

Zurück in der Weltspitze: das Brüderpaar Sven und Marcel Paufler, das bei den Titelkämpfen in Kroatien erstmals seit 2019 wieder gemeinsam bei einer WM im Kajak-Zweier an den Start ging. FOTO: MARTINA PAUFLER

„Wir sind mit unseren Ergebnissen sehr zufrieden“, sagte Marcel Paufler nach der WM, die laut Angabe der International Canoe Federation (ICF) mit über 40 teilnehmenden Nationen die bislang größte überhaupt war. Gefahren wurde auf der Neretva in unmittelbarer Nähe zur bosnischen Grenze. Der Fluss hat eine starke Strömung, die vor allem bei den Wendungen immer wieder für spektakuläre Überholmanöver sorgte. Beim Kanu-Marathon wird im Rundkurssystem gefahren. Während eines Rennens sind also mehrere Runden und Portagen zu absolvieren, bei denen die Aktiven das Kanu über eine gewisse Distanz an Land tragen.

Der international erfahrene Marcel Paufler war während dieser WM gleich dreimal im Einsatz. Zunächst startete er im Short-Race, dem Kurzformat des Kanu-Marathons, wo er sich nach 3,4 Kilometern mit zwei Portagen als Vorlaufachter souverän für das Finale qualifizierte. Dort belegte der 29-Jährige unter 20 Finalisten den 14. Platz (13:24 Minuten). „Allein die Finalteilnahme war bereits ein Erfolg“, sagte Paufler. Im klassischen Marathonrennen über 29,8 Kilometer (sieben Portagen) belegte er zwei Tage später in 2:10,22 Stunden einen guten zwölften Platz. In den ersten Runden hielt der Bremer dabei sogar den Anschluss zur Führungsgruppe und sorgte schließlich mit seinem Ergebnis für den erhofften Quotenplatz für den DKV. Am letzten WM-Tag startete Marcel zudem noch mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Sven Paufler erstmals seit 2019 wieder bei einer WM im Kajak-Zweier. Nach einem starken Rennen über die Distanz von 29,8 Kilometern (sieben Portagen) belegte das Duo in 2:00,28 Stunden Platz elf. „Wir sind endlich wieder in Schlagdistanz zur absoluten Weltspitze“, sagte Marcel Paufler.

Die eigentlich noch für die U23 startberechtigte Hjördis Sommer war aufgrund ihrer starken Resultate im Jahresverlauf auf Wunsch des DKV in der Leistungsklasse angetreten. Dort belegte die 19-Jährige über die Distanz von 26,2 Kilometern mit sechs Portagen den 19. Platz (2:13,09 Stunden) und sicherte dem Verband so den anvisierten Quotenplatz. Als jüngste Teilnehmerin des gesamten Feldes zeigte sie vor allem in den ersten Runden eine starke Leistung, ehe sie in der zweiten Rennhälfte etwas den Anschluss verlor. Für Vereinskameradin Marit Behrens wiederum war es eine schwierige WM-Premiere im Kajak-Einer. Die 17-jährige Juniorin hatte an ihrem Wettkampftag Pech mit dem Wetter, kämpfte sich bei starkem Regen und nahendem Gewitter über die Distanz von 19 Kilometern mit vier Portagen in 1:37,48 Stunden aber noch als 18. ins Ziel.