Schleuse Kuhsiel wird stillgelegt

Die Kuhsielschleuse bleibt geschlossen, teilt der Deichverband im Februar 2025 mit!
Schleuse Kuhsiel 1989

Die Schleuse Kuhsiel hat eine lange Geschichte: Seit dem Mittelalter brachten Lastkrähne Getreide und Vieh aus Lilienthal und Borgfeld von der Wümme in den Kuhgraben und weiter an der Munte vorbei und am Bürgerpark entlang bis zum Dobben. Die Schiffer zogen ihre Kähne über den Wümmedeich. Als der Handel mit Torf zunahm, baute man im 19. Jahrhundert die erste Schleuse in Kuhsiel. 1931 wurde dann eine neue Schleuse gebaut. Sie diente überwiegend dem Wassersport, denn die Torfschifffahrt wurde eingestellt. Mitte der 90er-Jahre wurde „Kuhsiel“ zuletzt grundsaniert für rund 1,6 Millionen Mark. Finanziert wurde der Umbau damals vom Deichverband, vom Bund und dem Land Bremen. 2020 wurden im Rahmen einer Bauwerksprüfung Löcher in den Spundwänden der Schleusenkammer im Wasserwechselbereich aufgrund von Abrostungserscheinungen festgestellt. Der Deichverband stellte 350.000€ zur Sanierung zur Verfügung. Angebote der Baufirmen überstiegen diesen Betrag jedoch um mehr als das Doppelte. Um Zeit für eine Kofinanzierung zu gewinnen, erfolgte im Sommer eine provisorische Instandsetzung und der Weiterbetrieb war für die Sommermonate bis 2024 gutachterlich gewährleistet. Zwar wurde die Sanierung der Schleuse Kuhsiel in die Haushaltslisten (Wirtschaft + Sport + Umwelt) aufgenommen, jedoch ohne finanzielle Mittel ausgestattet. Da so eine Aussicht auf Drittmittel zur Kofinanzierung nicht mehr gegeben ist, hat sich der Deichverband nun entschlossen, die 350.000€ nicht erneut in den Wirtschaftsplan 2025 aufzunehmen und die Wassersportvereine entsprechend informiert. Die Interessengemeinschaft zum Erhalt der Kuhsielschleuse unter Leitung des Segelvereins Wümme will aber weiter kämpfen und versuchen, dieses Stück maritimer Tradition unbedingt zu erhalten und Einschränkungen für den Wassersport zu verhindern.