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Tolle Platzierungen bei Marathon-WM in Dänemark

32 Nationen waren ins dänische Jels (bei Kolding/Jütland) mit ihren Top-Athleten zur Kanu-Marathon Weltmeisterschaft angereist. Die 16jährige Bremerin Marit Behrens wurde als jüngste Teilnehmerin der deutschen Nationalmannschaft ausgewählt, die Fahne bei der Parade zur Eröffnungsfeier zu tragen. Diese fand in dem voll besetzten Freilufttheater eines Wikingerdorfes statt und endete schließlich mit einer beeindruckenden Wikinger-Show mit Fackeln und Pferden.

Im ersten Rennen der WM startete Hjördis Sommer am Donnerstag früh im Kajakeiner der Juniorinnen über 17,7 Kilometer. Von 25 gemeldeten Teilnehmerinnen belegte sie nach 5 Runden mit 4 Portagen und einer kurzen Schlussrunde einen hervorragenden 8. Platz in der Zeit von 1:30:48,58 Stunden. Über dieses gelungene Rennen und ihre Top-Ten-Platzierung freute sie sich riesig, zumal sie mit einem solchen Ergebnis nicht gerechnet hatte. Gold ging an die Ungarin Zsofia Szerafin (1:27:16,44), Silber gewann die Britin Greta Roeser (1:27:32,85) und Bronze die Argentinierin Martina Catalano (1:27:45,21).

In der Herren Leistungsklasse ging Marcel Paufler zunächst beim Short-Race über die Kurzdistanz von 3,4 Kilometern an den Start. Dieses wurde in drei kleinen Runden und zwei Portagen gefahren. Es gab hier zwei Vorläufe mit jeweils 20 Teilnehmern. Die ersten sechs aus jedem Vorlauf sowie die nächsten acht zeitschnellsten Boote qualifizierten sich für das Finale, das noch am gleichen Abend stattfand. Es gelang Marcel, sich mit der Zeit von 15:18,04 Minuten gerade noch als Zwanzigster für das Finale zu qualifizieren. Auch er freute sich hierüber riesig, gerechnet hatte er damit nicht. Im Finale konnte er sogar noch zwei Boote hinter sich lassen und belegte mit nur 1:05 Minuten Rückstand auf den Sieger den 18. Platz. Gold gewann Fernando Pimenta (POR) knapp vor Mads Pedersen (DEN) und Eivind Vold (NOR). Alle drei Medaillengewinner waren noch am vergangenen Sonntag bei der Kanu-Rennsport-WM in Duisburg über 5 Kilometer (ebenfalls mit Portagen) gestartet.  In Duisburg hatte jedoch der Däne vor dem Portugiesen Gold gewonnen, über die 1000 Meter-Strecke ging die Goldmedaille wiederum an Fernando Pimenta.

Am Freitag starteten Marit Behrens und die 18-jährige Hjördis Sommer im Kajakzweier der Juniorinnen ebenfalls über 17,7 Kilometer. Die 16jährige Marit, die in dieser Saison noch in der Jugendklasse startberechtigt ist, trat mit ihrer Zweierpartnerin gegen Konkurrentinnen an, die zwei Jahre älter waren. Dementsprechend freuten sich beide sehr, als sie nach 1:29:34.60 Stunden vor den Japanerinnen und Australierinnen als Zwölfte ins Ziel fuhren. Gold ging an die Südafrikanerinnen (Georgia Singe/Holly Smith), Silber an die Spanierinnen (Maria Martinez/ Lidia Zornoza) und Bronze an die Ungarinnen (Janka Reisz/Klaudia Kmetyo). In der kommenden Saison ist Hjördis dann bei internationalen Wettbewerben für die U23 startberechtigt, bei nationalen Rennen startet sie in der Damen Leistungsklasse.

Da Sven Paufler auf Anraten seiner Ärzte auf sein Rennen im Kajakzweier mit seinem Bruder verzichten musste, ging Marcel am Samstag im Kajakeiner als einziger Deutscher Teilnehmer in der Leistungsklasse an den Start. Bei den Herren waren 8 Runden und 7 Portagen sowie eine kleine Schlussrunde, insgesamt 27,6 Kilometer zu bewältigen. Nach 2:04.22.34 Stunden kam Marcel als Siebzehnter von 25 gestarteten Teilnehmern erschöpft ins Ziel. In Anbetracht der dreimonatigen Zwangspause nach einer Schulterverletzung zum Saisonbeginn war Marcel durchaus mit dem Resultat zufrieden. Mehr war in dieser Saison einfach nicht möglich. Gold gewann mit beeindruckendem Vorsprung von zweieinhalb Minuten der amtierende Europameister Mads Brandt Pedersen (DEN) vor der Verfolgergruppe mit Andrew Birkett (RSA), Eivind Vold (NOR) und Jose Ramalho (POR).

Es war eine fantastisch organisierte WM mit spannenden Wettkämpfen und riesigen Startfeldern, wie man sie in Deutschland gar nicht kennt. Begeisterte Zuschauer und Fans sorgten für richtig Stimmung auf der Tribüne und bei den Portagen. Eine wirklich tolle Atmosphäre!  Auf einem riesigen Screen konnten die Rennen auf dem Vejen See bequem verfolgt werden, Drohnen wurden für Videoaufnahmen eingesetzt, die Rennverläufe hervorragend kommentiert von dem bewährten Duo Iven Lawler und Stefan Gustavson.  Verschiedene Stände sorgten an der Strecke für das leibliche Wohl, Aktivitäten für Kinder wurden angeboten, Führungen für Schulklassen, Infos zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit, eine Ausstellung über das Gold der Götter, ein Wikinger Markt konnte besucht  und Wikinger Spiele ausprobiert werden.  Zahlreiche Händler sorgten für Bootsservice, Kajakergometer standen zum Test bereit. Vielen Dank an die Organisatoren und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben.

Ergebnisse