„Volles Programm für die Paufler-Brüder“
Wildwasser-WM verpasst – Marcel und Sven bereiten sich auf Deutsche Meisterschaft im Kanu-Marathon vor
Von Rainer Jüttner – 03.05.2018 – WESER-KURIER
Bremen. Für Marcel und Sven Paufler ist die Kanu-Wettkampfsaison bereits wieder in vollem Gange. Dabei stand für den 23-jährigen Marcel auf der Muota in der Schweiz mit dem Qualifikationsrennen für die Wildwasser-Weltmeisterschaft einer der ersten hochkarätigen Wettbewerbe auf dem Programm. In je zwei Classic- und Sprintwettkämpfen reichte es nach wenigen Trainingsfahrten auf der anspruchsvollen Wildwasserstrecke für den Studenten nicht für eine Qualifikation.
„Für mich ging es ja in erster Linie um die Classic-Wertung und die sollte nach den guten bisherigen Ergebnissen eine Standortbestimmung sein. Die WM-Qualifikation wäre darum schon eine ziemliche Überraschung gewesen“, sagte der Bremer. Bei dem schweren Wildwasser waren die Spezialisten und Techniker leicht im Vorteil und Marcel konnte seine Stärke, die Ausdauer, die er aus dem Marathon hat, nicht ausspielen. „Besonders ärgerlich war ein Fahrfehler am Sonnabend, kurz vor der Ziellinie, der viel Zeit kostete. Ein, zwei Plätze weiter vorn wären schon schön gewesen. Mit der Zeit bin ich allerdings nicht zufrieden. Dennoch hat es wieder richtig Spaß gemacht, als Abwechslung zum Marathon im Wildwasser zu starten“, sagte Marcel Paufler.
Zeit zum Ausruhen bleibt kaum, denn es geht Schlag auf Schlag weiter. Zunächst steht in Lofer (Österreich) am 11. bis 13. Mai die Deutsche Meisterschaft im Wildwasser an, bei der Marcel Paufler am Freitag im Classic-Wettbewerb an den Start gehen wird. Dabei geht es auch um die Qualifikation für die U23-Europameisterschaft in Skopje (Mazedonien) im Juli. Direkt danach geht es am 12. Mai in Kassel bereits um den deutschen Titel im Marathon und gleichzeitig um die Qualifikation für die Europameisterschaft und Weltmeisterschaft. Dabei geht Marcel am Sonnabend im Einzel an den Start. Am Sonntag, 13. Mai, startet er mit seinem Bruder im Erfolgs-Zweier. Großes Ziel der Paufler-Brüder ist dabei ganz klar die erneute Teilnahme an den Welt-Titelkämpfen, die Anfang September in Villa Verde (Portugal) stattfinden. „Wir wollen einen der beiden Qualifikationsplätze erreichen. Nicht zuletzt aufgrund unserer guten Vorjahresergebnisse stehen unsere Chancen dabei ganz gut“, sagte Marcel Paufler.
Winterpause intensiv genutzt
In der Winterpause legten beide wieder die Grundlagen für dieses anstrengende Programm. Dabei kann von einer echten Winterpause nicht die Rede sein. Marcel Paufler hat dabei sogar eine Wintercup-Serie im Kajak-Einer absolviert, die er als Gesamtsieger nach vier Wettkämpfen (im November in Herdecke, im Dezember in Mainz, im Januar in Venlo (NL/Limburg) und im Februar in Köln) gewonnen hat. Daneben hat er gerade seine Bachelorarbeit fertiggestellt.
Der 20-Jährige Sven studiert seit Oktober ebenfalls und versucht, Studium und Training und Wettkampf miteinader in Einklang zu bringen, allerdings steht bei ihm der Marathon im Focus.
Den ersten Härtetest nach dem Wintertraining gab es Anfang April beim 40. Internationalen Kempen-Marathon in Neerpelt (Belgien). Nach 23 Kilometern und zwei Portagen war Marcel schnellster Deutscher mit einem hervorragenden vierten Platz. Auch beim Waterland-Marathon in Amsterdam konnten die Brüder im Kajakeiner erneut unter Beweis stellen, dass sie gut auf die kommenden Wettkämpfe vorbereitet sind. 16 Nationen, darunter die 15 besten Marathonfahrer der vergangenen Saison, Welt- und Europameister, gingen mit einem Massenstart von über 100 Booten an den Start. Nach 1:37:57 Stunden kam Marcel als Siebter ins Ziel, Sven war mit dem 23. Platz zweitschnellster Deutscher und ebenfalls hoch zufrieden.