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"Kanu-Marathon: Top-Platzierungen für Bremer Kanuten bei Heim-WM"

Sportrait: Marcel & Sven Paufler

November 2016 – BREMER SPORT MAGAZIN (LSB)

Bereits im Frühjahr konnte der seit diesem Jahr neu zusammengesetzte Kajakzweier im Kanu-Marathonrennsport mit Sven (18) und Marcel Paufler (21), die auf Anhieb Deutsche Meister in der Herren Leistungsklasse wurden, überraschen. Die Sportler vom Störtebeker Bremer Paddelsport qualifizierten sich dadurch für die Europameisterschaften in Pontevedra (Spanien), wo es gleich im ersten internationalen Vergleich, mit dieser Konstellation, für den siebten Rang reichte. Als Highlight der Saison standen aber die nochmal hochklassiger besetzten Weltmeisterschaften in Brandenburg a.d. Havel an. Hier belegten die beiden nach einem turbulenten Wettkampf den achten Platz und somit eine weitere Top-Ten-Platzierung, mit der im Vorfeld so nicht zu rechnen war.

Im Kajakzweier der Herren Leistungsklasse über 29,8km fuhren sie in der Zeit von 2:07:08.2 Std. mit einem Rückstand von nur 39sec. auf die Weltmeister McGregor und Mocke aus Südafrika über die Ziellinie. Beim Kanu-Marathonrennsport werden die Wettkämpfe in einem Rundkurs absolviert. Ab der zweiten Runde (je ca. drei bis vier Kilometer) sind von den Sportlern Portagen zu laufen, d.h. sie springen aus dem Boot heraus, sprinten damit eine Strecke von bis zu 250m und fahren anschließend weiter. Insbesondere bei den Zuschauern sorgen die Portagen für pure Unterhaltung und Höchstspannung.

Bei den Bremern lief die Startphase des Rennens allerdings nicht optimal. Durch das stark aufgewühlte Wasser bei einem solchen Massenstart schlugen viele Wellen ins Boot, das dadurch schwerer und langsamer wurde. Über die im Boot eingebaute Pumpe gelang es aber im Laufe der ersten Runden und schließlich in der ersten Portage, einen Großteil des Wassers wieder aus dem Boot zu bekommen. Sven und Marcel schafften es sogar, in einer furiosen Aufholjagd den Anschluss an die aus elf Booten bestehende Führungsgruppe wiederherzustellen. Natürlich kostete dies viel Kraft, am Ende reichte es dennoch für den achten Platz.

Bereits zwei Tage zuvor, am ersten Wettkampftag, konnte Marcel sich im Kajakeiner der U23-Herren auf der Strecke von 26,2 km in einer Zeit von 1:58:02.000 auf dem fünften Rang platzieren. Dies bedeutete das bislang beste internationale Ergebnis für den Bremer. Der Rückstand auf den ungarischen Weltmeister Adam Petro betrug lediglich 1:21.4min. Ähnlich wie im Kajakzweier verlief der Start nicht ganz optimal, bereits am Ende der ersten Runde war Marcel aber in der Führungsgruppe und erst in der letzten Runde teilte sich diese nochmals in zwei Vierergruppen, wo er sich in der Verfolgergruppe letztlich durchsetzen konnte.

Unter dem Strich war die diesjährige Saison für beide Sportler ein voller Erfolg. Insbesondere durch ihr noch sehr junges Alter (Sven startete in der vergangenen Saison noch bei den Junioren) und die damit verbundenen Entwicklungschancen, schaut das Duo sehr positiv auf die kommenden Jahre.

 

INTEGRATION JUNGER FLÜCHTLINGE IN DEN KANUSPORT

Allerdings wird beim Störtebeker Bremer Paddelsport nicht nur erfolgreich Wettkampfsport betrieben, auch die Integration junger Flüchtlinge hat in den vergangenen Monaten sehr an Bedeutung gewonnen. Die Übungsleiter, insbesondere Benedikt Henning und Marcel Paufler, vermitteln hier die Grundlagen des Kanusports. Bereits seit dem vergangenen Jahr, in den kalten Monaten als Trockentraining, werden so Kinder und Jugendliche in die regulären Trainingsgruppen integriert und lernen den Wassersport kennen. Dank tatkräftiger Unterstützung des LSB-Projektes „Sport Interkulturell“ hat das Angebot aber in den Sommermonaten erst richtig Fahrt aufgenommen. Einige Wochen kann nun voraussichtlich noch gepaddelt werden, dann beginnt wieder das Winterprogramm, das diesmal auch Kentertraining im Schwimmbad beinhaltet.