Olympic Hope Games in Ungarn
Dieser internationale Wettkampf "Olympic Hope Games" ist für 15-17jährige Nachwuchsathleten gedacht und soll die Sportler auf zukünftige internationale Regatten vorbereiten. Sechsundzwanzig Kanu-Nationen schickten ihre besten Nachwuchsathleten bei den Olympic Hope Games in Szeged/Ungarn in die Rennen. Auch Marcel war nominiert und war hoch motiviert, auf dieser modernen Regatta-Strecke sein Bestes zu geben. In Ungarn ist Kanurennsport übrigens so beliebt wie in Deutschland der Fußballsport. In jedem noch so abgelegenem Dorf gibt es Kanusportler! Das garantiert eine Wahnsinns-Wettkampf-Atmosphäre!
Marcel (Jahrgang 17) ist über 1000m im K1, K2 und K4 gestartet. Im K1 hat er ganz knapp die Finalteilnahme verpasst. Vom Vorlauf in den Zwischenlauf zu kommen, war kein Problem. Nur die ersten drei aus den drei Zwischenläufen kamen dann aber weiter ins Finale. Seine Zeit: 3.44’858min. Mit dieser Zeit wäre er in den anderen beiden Finalläufen in den Endlauf gekommen. Der Drittplatzierte in seinem Zwischenlauf (Jeremy Hakula aus Finnland) ist 3.44’548 gefahren, der Zweitplatzierte (Pierre-Luc Poulin aus Kanada) hatte eine Zeit von 3.44’168. Noch nicht einmal ein Paddelschlag Differenz (=Zielfotoentscheid!). Wer Marcel kennt, weiß dass er nicht wirklich glücklich war über dieses knappe Ausscheiden. Aber auch das Glück bei der Auslosung muss immer mitspielen in einem Wettkampf. Der Kanadier Pierre-Luc Poulin ist dann im Finale übrigens Dritter geworden.
Im K2 ist Marcel mit dem 16jährigen Matthias Ott (KG Essen) im Finale auf Platz 5 gefahren. Ein super-tolles Ergebnis! Bei immerhin 26 vertretenen Nationen braucht man sich wahrlich nicht mit diesem Ergebnis zu verstecken.
Im K4 hat er ebenfalls das Finale erreicht, allerdings musste er (und auch seine Mannschaftskollegen) den vielen 1000m-Starts am Freitag Tribut zollen (Vorlauf, Zwischenlauf und Finale jeweils im K1, K2 und K4 – also bis zu 9x die 1000m Distanz bei höchster Belastung) und abends nach 18 Uhr war „nur“ noch ein 7. Platz im Finale drin. Das ungarische Team hat als ausrichtende Nation nahezu doppelt so viele Teilnehmer angemeldet, konnte entsprechend „frische“ Sportler in jedem Boot an den Start schicken. Marcel dagegen wurde als bester deutscher 1000m-Fahrer für alle 1000m-Rennen gemeldet. Das zweite deutsche Boot im K4 war ein wenig „ausgeruhter“ (weil diese Mannschaft insgesamt weniger 1000m-Rennen gefahren ist) und hat sich hier eine tolle Bronzemedaille erkämpft. Respekt und herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Im 4-tägigen Trainingslager zuvor in München, als die Mannschaftsboote einfahren wurden, wurden die schnellsten 1000m Fahrer im K1 (es war ein Zeitfahren im Einer angesetzt) in den ersten K4 gesetzt, die anderen vier Jungs in den zweiten Vierer. Allerdings mussten die vier schnellsten Fahrer in Szeged auch die K1 und K2 fahren und das alles an einem Tag. Ein Mörder-Programm. Alle 1000m-Rennen haben am Freitag stattgefunden. Dementsprechend „platt“ waren die Jungs abends nach 18 Uhr, als das Finale im K4 gestartet wurde.
Am Samstag waren die 500m-Rennen dran und am Sonntag fanden dann alle 200m Rennen statt. Marcel ging auf dieser Strecke noch einmal im K4 an den Start und erreichte einen vierten Platz im Finale. Ein tolles Ergebnis, auch wenn der vierte Platz immer ein „etwas ungeliebter“ ist. Anhand der Zeiten lässt sich aber erahnen, wie knapp der Zieleinlauf war.