“WM-Silber für Paufler” – WM Marathon Vila de Prado/POR

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Text von Henning Schoon / KANU-SPORT 10/2018

Bei der Kanu-Marathon-Weltmeisterschaft in Portugal am zweiten Septemberwochenende hat sich Marcel Paufler die Silbermedaille im K1 der U23 gesichert. Der 22-jährige Bremer verwies in einem packenden Schlussspurt Nicolas Notten aus Südafrika mit nur wenigen Zentimetern Vorsprung auf den dritten Rang, musste sich aber dem starken Norweger Jon Vold geschlagen geben, der die Ziellinie wenige Hunderstel eher erreichte. "Ich habe ab der dritten Runde gemerkt, da geht etwas", lässt Paufler das 26,2 Kilometer lange Rennen mit sechs Portagen Revue passieren. Ab dann sei ihm klar gewesen, dass die eigene Form vorhanden war, den anderen Fahrern durch Tempowechsel und Sprints die Stirn bieten zu können. "Dass es am Ende so eng geworden ist und dennoch für den zweiten Platz reichte, damit hatte ich nicht gerechnet", sagte Paufler, der nach seinem Zieldurchlauf vor jubelnden Zuschauerrängen von seiner Familie, den deutschen Teamkollegen und DKV-Präsident Thomas Konietzko beglückwünscht wurde. "Das war eine Bestätigung für das Training und die harte Arbeit, die wir in den letzten Wochen und Monaten nach der EM nochmal draufgesetzt haben", so Paufler, der mit der Silbermedaille in Vila de Prado das bisher höchste Ergebnis seiner Kanu-Marathon-Karriere einfuhr. Am Sonntag ging er gemeinsam mit seinem Bruder Sven im K2 der Herren Leistungsklasse an den Start. Beide erreichten im letzten Rennen der WM, das wie im Vorjahr durch die Boote aus Südafrika, Ungarn und Spanien dominiert wurde, den achten Platz.

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Weniger zufrieden war hingegen Marcels Cousin Nico Paufler. Wurde er in Kroatien im Juli noch U23-Europameister, musste sich der Athlet aus Ismaning bei München bei der WM mit dem elften Platz bengnügen. Beim Massenstart der 28 Boote kam er zunächst gut von der Stelle und konnte bis zur ersten Wende in der Spitzengruppe mitfahren. "Dann wurde gesprintet, ich musste mich aus den Wellen hochkämpfen", sagte Nico Paufler zum Verlauf. Das habe viel Energie gekostet. Das Endergebnis im Mittelfeld nehme er zum Anlass einer umfassenden Analyse seiner Trainingsprotokolle und zeigte sich kämpferisch: "Bald beginnt die neue Saison. Nach ein paar Wochen mit Grundlagentraining möchte ich bei den Fluss-Marathons im Herbst wieder angreifen", lässt Paufler wissen.

Reger zufrieden

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Jan Reger, Referent beim DKV für Kanu-Marathon-Rennsport, zeigte sich nach Abschluss der Wettkämpfe in Portugal zufrieden, die zugleich das Ende der diesjährigen Saison für die deutsche Nationalmannschaft markierten. "Bei der WM sind alle unsere Sportler in deren Zielvorstellungen geblieben", sagte Reger. So erreichten auch mehrere Juniorinnen und Junioren in Einer- und Mannschaftsbooten Top-Ten-Platzierungen. "Unsere Abstandszeiten zur Spitze verringern sich, unsere Portagenzeiten verbessern sich, wir haben im Prinzip keine Ausfälle mehr", stellt Reger fest.

Nach der Winterpause, welche die Sportlerinnen und Sportler für das Training in ihren Heimatvereinen, die Teilnahme an der Wintercup-Serie oder für Fluss-Marathons in den europäischen Nachbarländern  nutzen werden, beginnt das Kanu-Marathon-Jahr 2019 auf nationaler Ebene am 11. und 12. Mai. An diesem Wochenende wird beim Wassersportverein Rheine die Offene Deutsche Meisterschaft ausgerichtet, bei der sich die Athleten für die Nationalmannschaft qualifizieren können.