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Weltmeisterschaften im Kanu-Marathon auf dem Lake Bagsvaerd in Dänemark

"Wir haben ja nichts zu verlieren, werden alles versuchen." Dies war die ehrgeizige und gleichzeitig bescheidene Einstellung von Martin Schubert (16) vor dem Rennen. Mit Sicherheit war es aber die richtige, denn zusammen mit seinem Zweierpartner Sven Paufler (16) bildeten die beiden für Deutschland fahrenden Jugendfahrer (!) des Störtebeker Bremer Paddelsport das jüngste Boot, das bei der Weltmeisterschaft im Kanu-Marathonrennsport im Rennen der K2 Herren Junioren an den Start ging.

Stattgefunden hat der diesjährige Saisonhöhepunkt auf dem Lake Bagsværd bei Kopenhagen (DEN) vom 20.-22. September 2013. Die Eröffnungsfeier der in dieser Sportart wichtigsten Veranstaltung fand bereits am Donnerstag statt. Wie schon bei der Europameisterschaft in Portugal kam Martin und Sven als jüngste Teilnehmer des deutschen Teams die Ehre zuteil, als Fahnenträger Deutschland beim Einmarsch der Nationen zu präsentieren.

Es werden grundsätzlich Rennen sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren sowie in den beiden Altersklassen Junioren (bis 18 Jahre) und der Leistungsklasse (ab 19 Jahren) durchgeführt. Ebenso wird zwischen Kajak (K1 und K2) und Canadier (C1 und C2, nur bei den Herren) unterschieden. Die Rennen selbst werden als Rundkurs absolviert und jede Runde (ca. 4,5km) müssen die Athleten mit ihrem Boot ungefähr 150m laufen, also eine Portage absolvieren.

"Werden alles versuchen" (Martin Schubert)

Bei den Junioren bedeutet dies eine Strecke von 21,5 km mit 5 Portagen. Das Duo Paufler/Schubert, das am Samstag startete, bewältigte die Strecke in einer exzellenten Zeit von 1:33:14 Std., was letztendlich einen hervorragenden 18. Platz bedeutete! Während des Rennverlaufes erlaubten sie sich nur wenige Fehler, ebenso war die Renntaktik die richtige, da es dem Duo gut gelang, sich die richtigen Wellen der gegnerischen Boote zu suchen, auf denen es sich leichter fahren lässt. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Bremer Athleten den Rückstand auf das dänische Siegerboot (1:28:57 Std.) gegenüber der diesjährigen Europameisterschaft in Portugal bereits erheblich verkürzen konnten. Die EM war der erste Start der beiden bei einer internationalen Meisterschaft. Durch ihre Leistungen bei der nationalen Meisterschaft in Kassel waren sie vom DKV für die Nationalmannschaft nominiert worden.

Der dritte Bremer Athlet war Marcel Paufler (18). Er hatte sich aufgrund seiner Vorjahresleistungen erneut für einen Platz im Nationalteam qualifiziert und belegte im K1 der Herren Junioren, das Rennen fand am ersten Wettkampftag statt, in einer Zeit von 1:36:53 Std. einen guten 11. Platz (Siegerzeit: 1:34:04 Std.)! Bis zum sechsten Platz waren alle Platzierten weniger als Minute auseinander. In der letzten Runde fehlten Paufler allerdings die Körner für mehr, da er in den vorangegangenen Runden viel Führungsarbeit geleistet hatte, um den Abstand zu den Führenden nicht größer werden zu lassen. Dennoch war das Resultat mehr als zufrieden stellend, da es, bei dem großen Teilnehmerfeld von 46 gestarteten Booten, gegenüber der WM im Vorjahr eine Steigerung um sechs Plätze bedeutete.

Neben diesen beiden Top-20 Platzierungen erreichte der national für den KC Potsdam startende Bremer Torben Blume (17) mit seinem Zweierpartner Eric Liesecke (17) beim ersten Start im Nationaldress den überragenden 6. Platz, der durch enormen Kampfgeist geprägt war. Sie starteten ebenfalls im K2 der Herren Junioren.

Ergebnisse

Zusammenfassend waren die Wettkämpfe für unsere Athleten ein voller Erfolg und der letzte Saisonhöhepunkt in diesem Jahr (es folgen noch regionale Regatten). Zugleich konnte aber auch eine längerfristige, positive Entwicklung fortgeführt werden, da diese Saison mit dem Abschneiden bei der WM zur bislang erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte wurde. Damit bestätigen sich die nachhaltige Jugendarbeit sowie die Trainingsstrukturen im Störtebeker Paddelsport einmal mehr, der sich besonders durch seine Rennsportaktivitäten auszeichnet.

An dieser Stelle sei auch einmal den Eltern, Übungsleitern und Helfern der Athleten großer Dank ausgesprochen: Ohne deren Engagement, organisatorische sowie finanzielle Unterstützung, wäre eine Saison wie diese nicht möglich gewesen. (Karl Paufler / Sportwart und Trainer)