“Gelungene WM-Premiere von Hjördis Sommer”

16-Jährige wird im Kanu-Marathon bei den Juniorinnen Elfte, Marcel Paufler und Martin Schubert landen im Mittelfeld

von Jörg Niemeyer – 05. Oktober 2021 – WESER-KURIER (Sport)

Bremen. „Die Ergebnisse sind nicht berauschend, aber wir dürfen zufrieden sein“: So fasste Marcel Paufler die WM-Resultate im Kanu-Marathon für die kleine Bremer Delegation zusammen. Vor allem Hjördis Sommer hatte Grund zur Zufriedenheit. Die 16-Jährige, die national noch in der weiblichen Jugend fahren darf, startete auf dem Arges im rumänischen Bascov bei Pitesti bei den Juniorinnen und belegte bei ihrer WM-Premiere unter 25 Teilnehmerinnen den elften Platz. „Sie hat sich professionell vorbereitet, ist konzentriert gefahren, und auch die Renneinteilung war gut“, sagte Trainerin Martina Paufler, die Betreuerin des Bremer Trios.

Hjördis Sommer bei einer Portage: Die 16-jährige überzeugte in Rumänien bei ihrem WM-Debüt im Kanu-Marathon. FOTO: MARTINA PAUFLER

„Hjördis hat in diesem Jahr das internationale Niveau erreicht“, lobte Marcel Paufler die kontinuierliche Steigerung der Schülerin. Sie hat 2021 zahlreiche Wettkampf-Premieren gefeiert und ist jetzt so motiviert, dass sie am kommenden Wochenende trotz eines Frankreich-Aufenthalts bei der deutschen Meisterschaft in Rheine antreten wird. In Rumänien brauchte Hjördis Sommer für die 19 Kilometer lange Strecke mit vier Portagen 1:37:35,36 Stunden. „Ich bin sehr froh, dass alles so gut geklappt hat“, sagte die glückliche WM-Debütantin.

Dass für den deutschen Kajak-Zweier mit Marcel Paufler und Martin Schubert nicht alles wie erhofft klappte, lag in erster Linie an der Infektion, die sich Schubert zwei Tage vor dem 29,8-Kilometer-Rennen eingefangen hatte. „Er quälte sich mit Husten und verstopfter Nase und konnte im Rennen nicht einmal ohne Probleme trinken“, sagte Marcel Paufler. So trat ein, was zu erwarten war: In der fünften von acht Runden mit sieben Portagen brach das Duo aus Bremen ein – erst Schubert, wenig später auch Paufler. Sie mussten ihre Konkurrenten ziehen lassen und belegten nach 2:08:06,63 Stunden Platz 17. „Am Ende waren wir stolz, es ins Ziel geschafft zu haben“, sagte Paufler. Er war froh, sich bei seinem Boot- und Zimmerpartner nicht angesteckt zu haben.

Marcel Paufler war vor dem Kajak-Zweier schon in zwei anderen Disziplinen aufs Wasser gegangen – zunächst im relativ neuen Short-Race, das für den Marathon-Spezialisten Paufler angesichts der 3,4 Kilometer langen Strecke eher wie ein wenig geliebter Sprint daherkommt. Platz vier in seinem Vorlauf nach 14:46,07 Minuten bedeutete aber überraschend die direkte Qualifikation fürs Finale, in dem der Bremer einen schlechten Startplatz erwischte und nach 14:56,52 Minuten 13. wurde, knapp 37 Sekunden langsamer als der siegreiche Portugiese.

Im Langrennen über 29,8 Kilometer versuchte sich Paufler, für den die WM-Teilnahme bei den Herren ebenfalls eine Premiere war, mit einer neuen Taktik: Er ging von Beginn an das hohe Tempo der Konkurrenz mit, fiel nach zwei Runden aber schon zurück und verlor nach der fünften Portage weitere Platzierungen. „Ich kann meine Taktik nur in solch hochkarätig besetzten Rennen ausprobieren“, sagte Paufler, für den letztlich auch der nach 2:10:23,82 Stunden erreichte 19. Platz okay war.

Wie Hjördis Sommer, werden auch Marcel Paufler und Martin Schubert ab Freitag bei der DM in Rheine starten, mit der die Bremer Kanuten die Saison 2021 beschließen.